Das Team vom AutoPRO Wagner: oben v.l.n.r.: Geschäftsführer René Voß, Mandy Frensel, Michael Wagner, unten: Dennis Slowak (li.) und Philip Siegel (re.). Bild: Autohaus Wagner

Das Team vom AutoPRO Wagner: oben v.l.n.r.: Geschäftsführer René Voß, Mandy Frensel, Michael Wagner, unten: Dennis Slowak (li.) und Philip Siegel (re.). Bild: Autohaus Wagner

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Konzeptpartner autoPRO Autohaus Wagner-Trinum e.K. in Trinum

Autohaus und Meisterwerkstatt

Inhaber René Voß hat mit einer gelungenen Symbiose aus Fahrzeughandel und Werkstattservice seine Marktnische gefunden.

Hauptstraße ist nicht gleich Hauptstraße – zu dieser Erkenntnis bringt uns unsere – trotz naviunterstützter Anfahrt zur Werkstatt des Autohauses Wagner im Osternienburger Land, Ortsteil Trinum, nach einer Odyssee von nahezu zehn Kilometern. Prompt tauchen wir eine Akademikerviertelstunde zu spät zu unserem Termin bei Geschäftsführer René Voß und seiner Kollegin Mandy Frensel auf.

Bild: H. Malguth

»Das erleben wir eigentlich jeden Tag,« beruhigt uns der Inhaber, »zumindest bei jenen Leuten, die noch nie hier gewesen sind, gehört es eher zur Regel als zur Ausnahme, dass man uns anruft, um sich darüber zu beschweren, dass wir nicht dort sind, wo wir vorgeben zu sein. Ob das nun Fahrer von Autotransportern sind oder Ersatzteillieferanten – bislang ist noch beinahe jeder der Kuriosität von gefühlt einem Dutzend als »Hauptstraße« deklarierter Straßenzüge zum Opfer gefallen. Das liegt daran, dass man nach der Eingemeindung der vielen kleinen Ortschaften vor ca. zehn Jahren vergessen hat, auch den »Hauptstraßen« individiuell neue Straßennamen zu geben. Daher existiert heute eine Vielzahl davon – und zwar in jedem Örtchen eine andere, was regelmäßig die Navi zur Aufgabe zwingt.«

Nun sind wir ja angekommen und stellen fest: Auf Ihrer Hauptstraße ist eigentlich genauso wenig los wie auf den anderen Dutzend Hauptstraßen, die wir innerhalb der letzten 40 Minuten befahren haben.

 

Es sind halt Herbstferien. Da spielt sich gerade in der Mittagszeit in Trinum nicht gerade das pralle Leben ab!

 

Bild: H. Malguth

Bei der Anfahrt sind wir an einem Gebäudekomplex vorbeigekommen, der auch als autoPRO Wagner gekennzeichnet ist…

 

Ja, schräg gegenüber befinden sich unsere Funktionshallen mit Werkstatt, Waschhalle und Aufbereitungshalle, während wir uns hier im reinen Verkauf und Fahrzeughandel befinden. Bis 2014 waren wir Skoda Vollfunktionsbetrieb. Als ich Ende 2014 die Firma von meinem Vorgänger (Wagner) übernahm, der sich gesundheitsbedingt zurückziehen wollte, hatte ich die Absicht, dies unter unveränderten Vorzeichen zu tun. Als Skoda mir jedoch signalisierte, dass dürfte ich auch wenn – ich für ca.zwei Millionen Euro im benachbarten Köthen ein komplett neues Autohaus bauen lassen würde. Da habe ich dankend abgewunken, wollte aber zumindest den Servicevertrag weiterhin fortführen. Daraufhin legte man mir abermals ein bedrucktes DIN A4-Papier vor. Darauf stand zu lesen, wieviele Servicehändler es in unserer Umgebung gäbe und dass ich einwilligen sollte, in eine neue Attika und ein neues Möbelkonzept zu investieren – kurzum dafür 75.000 Euro zu bezahlen. Das hätte zur Folge gehabt, dass ich monatlich 1.900 Euro gezahlt hätte, nur um den Status »Servicestützpunkt« überhaupt beibehalten zu können. Damit hätte ich mich ja noch anfreunden können, aber dann kam der Knackpunkt: Dieser Servicevertrag besagt, dass ich keine Funktionen mehr in Personalunion hätte belegen dürfen. D.h. dass der Werkstattmeister nicht gleichzeitig mein Lagermeister und Servicetechniker hätte sein dürfen und ich also noch zusätzlich weiteres Personal dafür einzustellen gehabt hätte.

Dagegen nehmen sich die Vorgaben, in das autoPRO Konzept aufgenommen zu werden, ja geradezu paradiesisch aus.

 

So muss man das wohl bewerten. Damit war die Entscheidung gefallen. Trotz der Tatsache, dass wir unsere Insignien, Skoda Vertragshändler und Servicestützpunkt zu sein, aufgegeben haben, hat uns die Kundschaft zu etwa 80 Prozent die Treue gehalten. Wir weisen nach wie vor eine hohe Skoda-Lastigkeit auf und verfügen ja nach wie vor über das Know-how und das komplette Werkstatt-Equipment, um diese Fahrzeuge adäquat warten zu können.

René Voß setzt bei Umgang und Zusammenarbeit mit seinem Team auf ein familiäres Miteinander. Bild: Autohaus Wagner

Dürfen Sie denn zumindest weiterhin Skoda Neufahrzeuge verkaufen?

 

Diverse Neuwagenportale erleichtern uns die Vermittlung deutscher Neuwagen, die dann über uns ausgeliefert werden. Darüber hinaus erhalten wir aber auch Fahrzeuge aus EU-Importen. Dadurch muss ich mir aber nicht mehr vorschreiben lassen, welche Modelle, wieviele Vorführwagen etc. ich mir hier auf den Hof stellen muss und kann den Betrieb autark führen.

René Voß liebt seinen Arbeitsplatz: Von hier aus hat er das gesamte Tagesgeschehen im Blick und benötigt auch für den häufigen Gang zur gegenüberliegenden Werkstatt nur wenige Schritte. Bild: H. Malguth

Sie sind gelernter Autoverkäufer?


Ja, mit allem Drum und Dran. Bevor ich die Herausforderung als Eigentümer hier übernommen habe, war ich zuletzt Verkaufsleiter und bin bereits seit 2006 hier.

 

Das heißt aber, dass Sie für die Werkstatt einen Kfz-Meister
beschäftigen...

 

Genau, das ist ja auch der Fall. Wenngleich ich sagen darf, dass ich es liebe, in meiner Freizeit auch selbst – insbesondere an meinen älteren Fahrzeugen – herumzubasteln.

Seit wann firmieren Sie als autoPRO Wagner-Trinum?


Seit 01.12.2018.


Haben Sie sich bewusst für dieses Konzept entschieden oder gab es Optionen?


Bei der Entscheidung hat uns die Tatsache geholfen, dass der RAL Farbton des Skoda Grau exakt dem des Gebäudefarbtons entspricht, in dem auch autoPRO gestrichen wird.

Welche Funktion haben Sie hier im Unternehmen, Frau Frensel?


Ich koordiniere hier die Termine, den Kundenempfang, schreibe Kostenvoranschläge und Rechnungen.

 

Kommen Sie aus dem Fach?


Ich bin gelernte Bürokauffrau, habe dann als Serviceassistentin gearbeitet und bin staatlich anerkannte Betriebswirtin.


Trotzdem müssen Sie die Materie schon gut beherrschen, um diese Aufgaben mit Sachverstand ausführen zu können.


Ich habe hier gelernt und bin bereits seit 2007 dabei.

Mandy Frensel organisiert die Termine für die Werkstatt, managt die Kundenannahme und das Auftragswesen. Bild: H.Malguth

Wenngleich das Gelände hier einen sehr guten optischen Eindruck vermittelt, so liegt es letztlich doch relativ abgelegen und ist auch von der Hauptstraße nicht einsehbar. Woher bekommen Sie Ihre Kunden?


Zu 80 Prozent verkaufen wir an Werkstatt-Stammkunden.


Sie punkten bei Ihren Werkstattkunden dann sicherlich auch mit Werkstattersatzwagen, die Sie ihnen zur Verfügung stellen, wenn ihr eigenes Fahrzeug auf der Hebebühne ist.


Da haben wir schon den einen oder anderen, ja.

Wie bewerten Sie selbst den Anteil von Werkstatt und Fahrzeughandel in der Jahresbilanz?

 

Zurzeit wohl noch fifty-fifty. Der Trend zeigt allerdings eindeutig in Richtung Werkstatt. Die Reparaturkostenrechnungen insgesamt werden höher, was auch daran liegt, dass die vorgeführten Fahrzeuge immer älter werden und die Verunsicherung der Kunden eher zu- als abnimmt.

 

René Voß packt auch gerne mal selber mit an. Bild: H. Malguth

Welche Antriebstechnologie hat bei Ihnen die Nase vorn?

 

Ganz klar die Benziner. Diesel werden überwiegend noch immer von den Firmen als Betriebsfahrzeuge bestellt. Denen ist die Diskussion um die Zukunft der Diesel völlig egal, weil sie uns die Autos nach drei Jahren Leasing wieder auf den Hof stellen. Dieser Tage habe ich mit einem langjährigen Freund gesprochen, der für Mercedes in China tätig ist. Er berichtete mir, dass die Chinesen über uns Deutsche nur den Kopf schütteln. Wir würden doch die besten Motoren der Welt mit den effizientesten Antriebsaggregaten bauen. Dennoch würde diese Technologie kontinuierlich schlecht geredet und an den Pranger gestellt.

 

Wir danken Ihnen für das nette Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!

Beitrag: H. Malguth

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