autoPRO Markenpartner Göring Autoservice in Meschede

Zwei Brüder geben richtig Gummi

Jörg und Stefan Kerstholt führen ihre Werkstatt auf der Basis einer jahrzehntelangen Familientradition im Reifengeschäft. Neben dieser Kernkompetenz haben sie sich auch mit ihrem Rund-um-Service für Werkstattleistungen einen sehr guten Ruf erworben.

Die beiden Geschäftsführer Jörg und Stefan Kerstholt.
Die beiden Geschäftsführer Jörg und Stefan Kerstholt.

Von Jörg Kerstholt, einem der beiden geschäftsführenden Brüder der Reifen Göring Service GmbH in Meschede, erfahren wir, dass die Wurzeln des heutigen Betriebs sehr weit in die Vergangenheit zurückreichen: »Vor über 80 Jahren hat mein Urgroßvater das Unternehmen als Vulkanisierbetrieb im Rheinland gegründet. Ende der 1960er Jahre siedelte sich unser Familienunternehmen auf diesem Grundstück an. Zur damaligen Reifenrunderneuerung gliederte mein Großvater dann Mitte der 1970er Jahre einen zusätzlichen Reifenhandel an. In den späteren Jahren wurde dieser Reifenhandel schließlich an Holert + Konz verpachtet bis dann 2006 mit der 4. Generation die Entscheidung fiel diesen als Autoservice mit der Firma Reifen Göring Service GmbH neu zu eröffnen. Die noch parallel laufende Runderneuerung für LKW-Reifen wurde dann vor einigen Jahren aufgegeben, da sich dieses Geschäftsfeld leider nicht mehr rentabel gestaltete.

Erzählen Sie uns etwas über Ihren Werdegang...

»Nach meiner Ausbildung habe ich die Entscheidung getroffen, zunächst ein für mich interessantes Studium zu absolvieren, um dann später die berufliche Zukunft in der Selbständigkeit zu suchen. Einerseits fühlte ich mich der Region verbunden, andererseits erschien es mir wichtig, für mich relevante Informationen in der Betriebswirtschaft zu sammeln. So studierte ich Wirtschaftsingenieurwesen/ Elektrotechnik hier in Meschede an der FH, weil es irgendwie lückenlos an meine Ausbildung im Handwerk anknüpfte.

Mein Bruder Stefan hat auch zunächst eine Ausbildung und dann seinen Meister absolviert.«

Mit Erfolg wie man ja sehen kann...

»Ja, absolut! Wir kommen nur leider mit der Personalent- wicklung gar nicht hinterher.«
Und obwohl wir bereits seit 13 Jahren in dieser Konstella- tion am Markt sind, verzeichnen wir Jahr für Jahr ein Stei- gerungspotenzial beim Werkstattgeschäft gegenüber dem Reifensegment. Noch immer ist es offenkundig der Fall, dass zahlreiche unserer Kunden noch nicht registriert haben, dass sie bei uns neben dem klassischen Werkstatt- service auch noch eine Vielzahl weiterer Dienstleistungs- merkmale bekommen können...«

Welche sind das speziell?

»Wir haben uns u.a. darauf spezialisiert, sämtliche Unfall- und Autoglasreparaturen hier im Hause abzuwickeln. Das umfasst nicht allein die handwerklichen Leistungen, son- dern insbesondere auch die Schadenabwicklung und -ab- rechnung mit den jeweiligen Versicherungen. Hier erhalten unsere Kunden einen erstklassigen Rund-um-Service und brauchen sich quasi um nichts mehr zu kümmern, bis sie das instand gesetzte Fahrzeug hier wieder abholen.«

Bilden Sie auch aus?

»Zurzeit haben wir niemanden in der Ausbildung, aber grundsätzlich würden wir uns über geeignete Bewerber natürlich freuen. Leider orientieren sich die meisten Interessenten in die Industrie, obwohl wir als Handwerks- betrieb deutlich individuellere Tagesabläufe vorweisen können.«

Mit welcher Philosophie führen Sie Ihr Unternehmen?

»Wir arbeiten hier ziemlich strukturiert und nahezu immer mit Termin: Wenn der Kunde eine neue Bremse für sein Fahrzeug bekommt, kann er sich quasi hierher setzen und darauf warten, weil wir die Teile dann auch zum verein- barten Zeitpunkt hier haben. Diese Form des strukturier- ten Ablaufs haben wir für uns wohl aus dem Studium in die praktische Arbeitswelt übernommen.«

Gemäß dem Firmenslogan »...eine Spur besser!« tüfteln die Brüder Kerstholt ständig an Verbesserungen für ihren Betrieb. Hier ist es die in Eigenregie entstandene Kaffeetheke.

Sie erwähnten gerade, dass Sie auf Personalsuche sind. Welches Anforderungsprofil sollte erfüllt werden?
»Wir suchen derzeit einen KFZ Meister, der uns im Verkauf unterstützt. Das Aufgabenfeld ist dabei sehr abwechslungsreich und vielfältig. Natürlich geht es um die typische Serviceannahme, die Erstdiagnose und die Angebotserstellung, aber auch um das Tagesgeschäft und administrative Aufgaben. Bei schwierigen Reparaturen und wenn Not am Mann ist, sollte der Meister natürlich auch seinen Kollegen mal unter die Arme greifen können.

Aber wir freuen uns derzeit über jede gute Bewerbung und würden auch einen KFZ-Mechatroniker zum Vorstellungsgespräch einladen.«

Bereitstehende LKW-Reifen warten auf die Auslieferung.
Bereitstehende LKW-Reifen warten auf die Auslieferung.

Haben Sie sich für das Konzept autoPRO wegen der Affinität zu Ihrem eigenen Firmen-CI entschieden?
»Nein – das kann man so nicht sagen, obwohl die Übereinstimmung der Farben nun auch nicht gerade ein K.O.- Kriterium darstellt. Wir finden, dass autoPRO ein sehr dynamisches Konzept ist, das uns hilft, die eigene Identität zu bewahren und trotzdem viele Synergieeffekte zu integrieren. Nehmen wir als Beispiel mal die ganzen Plakatmotive, die Sie hier sehen: Natürlich könnten wir all dies auch selbst initiieren. Hier muss man aber gestehen, dass man sehr schnell an den Rand seiner eigenen Kapazitäten gelangt. Beauftragt man eine Werbeagentur damit, kostet es nicht nur Zeit, sondern auch Geld usw. usw.

Also man merkt schon, dass die Nutzung eines Konzepts wie autoPRO etliche Vorzüge bietet. Man kann seine Kapazität dafür wichtigeren Aufgaben widmen und autoPRO ist marketingstrategisch stets auf dem aktuellen Stand. Wir hoffen, dass die Marke in der Zukunft noch einen höheren Bekanntheitsgrad erlangt, von dem wir dann auch profitieren würden.«

Man bemerkt bei Ihrem Interieur, dass für Sie die Eigenpräsentation eine wichtige Rolle spielt...
»Wir bemühen uns, in unseren Zwischensaisons – wenn gerade keine Reifenwechsel erfolgen – immer wieder etwas an der Optik zu verändern, um unseren Kunden auch in dieser Hinsicht immer mal etwas Neues zu bieten.«

 

Wie sieht es in Ihrer Werkstatt mit den aktuell notwendigen Voraussetzungen wie Lichteinstellplatz oder Abgasmesstechnik aus?
»Da arbeiten wir schon seit ca.fünf Jahren mit dem TÜV zusammen. Wir haben einen Lichteinstellplatz in unserem Hause installiert. Der TÜV-Prüfer kommt dann zu uns und nutzt diesen Bühnenplatz.«

Sie bedienen ja in Ihrer Werkstatt sowohl den PKW- wie auch NKW-Bereich. Wie hier das Auslastungsverhältnis ?

»Bezogen auf den Reifensektor ist das NFZ-Geschäft um- satzstärker, das beruht allerdings natürlich darauf das ein LKW meist mit ca. 12 Reifen bestückt ist, wovon ein Reifen ca.500 Euro kostet. Für uns ist jedoch jeder Kunde König, egal ob er einen Reifen kauft oder 50.«

Auch die Montage der LKW-Reifen erfolgt maschinell.
Auch die Montage der LKW-Reifen erfolgt maschinell.

In der Werkstatt werden wir Zeuge eines spannenden Prozesses: Hier sind zwei Mitarbeiter damit beschäftigt, ein überdimensionales Rad in Position zu bringen, um eine notwendige Reparaturstelle in Augenschein zu nehmen (Bild rechts). Wir erfahren, dass dieses Rad von einem Traktor stammt und nahezu neuwertig ist.

»Dieser Reifentyp ist schon etwas Besonderes. Er kostet zwischen 4.000 und 5.000 Euro. Leider hat sich daran bereits eine Werkstatt mit fehlender Sachkenntnis an der Reparatur versucht und den Schaden dadurch noch vergrößert. Ansonsten wäre es für den Landwirt schon interessant, den Reifen bei uns reparieren zu lassen, weil statt einer Neuanschaffung lediglich 700 Euro für die Instandsetzung fällig würden,« erläutert uns Jörg Kerstholt.

Unterscheidet sich die Reifensaison bei Nutzfahrzeugen von denen bei PKW?

»Beim NKW gilt die Devise, neue Reifen stets zum Winter aufziehen zu lassen, damit man dann das volle Profil nutzen kann. Nur selten werden hier Winterreifen gefahren.«

 

Was lässt sich über die Haltbarkeit von PKW- und NKW-Reifen im Vergleich sagen?

»Das hängt natürlich ganz klar vom Fahr- und Nutzverhalten ab: Ein PKW-Reifen kann dadurch entweder 10.000, aber auch durchaus 60.000 km gefahren werden. Bei NKW sind 50.000km eher wenig. 150.000 bis 200.000 km sind hier keine Seltenheit.

Vorstoß in ungeahnte Dimensionen: Jörg Kerstholt mit seinem Mitarbeiter bei der Inspektion eines defekten Traktorreifens.
Vorstoß in ungeahnte Dimensionen: Jörg Kerstholt mit seinem Mitarbeiter bei der Inspektion eines defekten Traktorreifens.

Mir wird diese Frage nahezu von jedem zweiten Kunden gestellt: Wie lange hält denn dieser Reifen?
Ich antworte dann immer mit diesem Beispiel: Wenn ich auf die Autobahn fahre und eine Strecke von 1.000km zurücklege, ist der Reifenverschleiß quasi gleich Null. Wenn ich diese Fahr- strecke über mehrere Wochen im Stop-and-go-Verkehr z.B.hier in der Stadt absolviere, ist die Abnutzung des Reifens – bedingt durch bremsbedingte Stopps und ständiges Wiederanfahren – um ein Vielfaches höher, weil der Reifen deutlich stärker beansprucht wird.«

 

Herzlichen Dank, Herr Kerstholt, dass Sie uns so interessante Einblick in Ihr sehr spezialisiertes Unternehmen gegeben haben. Wir nehmen heute etliche neue Erkenntnisse – auch für unsere Leser – mit nach Hause.

Die professionelle 3D-Achsvermessung zählt ebenfalls zum Leistungsportfolio der Werkstatt.
Die professionelle 3D-Achsvermessung zählt ebenfalls zum Leistungsportfolio der Werkstatt.

Beitrag: H.Malguth

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