Richtig befüllt: AdBlue bietet zusätzliche Umsatzmöglichkeiten für Kfz-Betriebe. Bild: Florian Zink, Krafthand Medien

Richtig befüllt: AdBlue bietet zusätzliche Umsatzmöglichkeiten für Kfz-Betriebe. Bild: Florian Zink, Krafthand Medien

Zurück

Befüll-Stationen: Sauberer Service mit AdBlue

Die Anzahl an Fahrzeugen mit SCR-Katalysator steigt weiter an und somit der Bedarf an Dienstleistungen rund um AdBlue. Warum Befüll-Stationen sinnvoll sind und wie sie funktionieren, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

AdBlue ist eine weltweit eingetragene Marke des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Es handelt sich um eine wässrige Lösung, die zu 32,5 Prozent aus reinem Harnstoff (Carbamid) und 67,5 Prozent aus demineralisiertem Wasser besteht. Für die blaue Farbe sorgt ein Farbstoff. Die Qualitätsanforderungen sind hoch und in den ISO-Normen 22241-1 bis 4 geregelt. Warum AdBlue? Bei modernen Dieselmotoren sorgen SCR-Katalysatoren für die Reduktion von Stickoxiden. Dabei wird die Harnstofflösung vor dem SCR-Kat über eine Düse exakt ein-dosiert. Es erfolgt eine chemische Reaktion (Thermolyse/Hydrolyse) bei der Ammoniak freigesetzt wird. Das Ammoniak reagiert im SCR-Kat mit den Stickoxiden und reduziert sie zu Stickstoff und Wasser.

 

 

Adblue-Verbrauch

Der Verbrauch von AdBlue hängt von der Motorisierung des jeweiligen Pkws, der Fahrweise des Halters und der Größe des Tanks ab. Zahlreiche OEMs bieten mit einem Kraftstofftank-Upgrade auch einen größeren AdBlue-Tank an. Erfahrungswerte zeigen, dass im groben Durchschnitt rund jede 10.000 Kilometer der Tank leer ist, was zuerst zu stufenweisen Warnhinweisen im Instrumentendisplay und am Ende zum Versagen des Startvorgangs nach Abstellen des Diesel-Pkws führt. Spätestens jetzt hat der Fahrzeughalter ein Problem. Im Übrigen: Ist die Start/Stopp-Automatik aktiviert, startet der Motor wieder. Erst bei ‚Zündung aus‘ verweigert er bei leerem AdBlue-Tank seinen Dienst, was gesetzlich vorgeschrieben ist.

 

 

AdBlue nachfüllen

Was einfach klingt, stellt sich in der Praxis meist anders dar, zumindest für den Laien. Längst nicht jede Tankstelle verfügt über eine AdBlue-Zapfanlage mit Abschaltautomatik. Genaue Zahlen zur Dichte des AdBlue-Zapfsäulennetzes können selbst Fachverbände wie der VDA, der ZDK oder der MWV nicht im Detail liefern. Ein Anhaltspunkt: ARAL verfügt in Deutschland eigenen Aussagen zufolge über 503 AdBlue-Zapfsäulen. Online-Plattformen wie www.findadblue.com liefern ebenfalls nur eine vage Übersicht, zumal nur markengebunden. Hinzu kommen bauartbedingte Unterschiede am Fahrzeug. Es kommt darauf an wo sich der Einfüllstutzen befindet und wo der Tank verbaut ist. Viele (ältere) Fahrzeuge verfügen über ungünstig platzierte Einfüllstutzen im Kofferraum und teils über stark verwinkelte, nicht genormte Tankzuleitungen, was die Befüllung erheblich erschweren kann. Hinzu kommt, dass viele Autofahrer selbst noch nie AdBlue nachgefüllt haben. Auch das Nachfüllen mittels Notfallkanister ist nicht gerade die bequemste Art des Boxenstopps, es kann durchaus etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen und der Autofahrer weiß nie, wie weit er mit der Notbefüllung tatsächlich kommt. Ein professioneller AdBlue-Befüll-Service von Werkstattseite bietet sich vor diesem Hintergrund also regelrecht an.

 

 

Moderne AdBlue-Befüllgeräte sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Bilder: Georg Blenk, Krafthand Medien

 

AdBlue-Befüllgeräte

Grundsätzlich gibt es Geräte, die entweder für handelsübliche 60l- oder 208l-Gebinde vorgesehen sind. Andere verfügen über einen eigenen Tank. Die Eigen-Befüllung erfolgt mittels Sauglanze über ein Dritt-Gebinde, ebenfalls automatisch.

Zur Grundausstattung gehören eine automatische Befüll-Funktion sowie eine automatische Endabschaltung bei vollem Tank (Vermeidung von Spill-Back). Eine unerwünschte Überfüllung und ein Abfließen von AdBlue in den Ausgleichsbehälter, ist so nicht möglich. Der Grund: Die sogenannte ‚Frostschutz-Luftreserve‘ im Ausgleichsbehälter muss gegeben sein, ansonsten drohen im Winter Frostschäden.

 

Was die Einfüllstutzen angeht, so existieren Geräte mit geschlossenem System und Lanzen mit Schraubverschluss. Sie verfügen über eine Luftrückführung. Wer eine ‚klassische‘ Betankung vorzieht, greift auf die gewohnte Zapfpistole zurück, die ebenfalls automatisch abschaltet. Bei zahlreichen Geräten lassen sich die Einfüllgeschwindigkeiten sowie die Füllmengen einstellen, was Vorteile bei komplizierten, fahrzeugseitigen Einfüllkanälen bringt. Komplettiert wird ein gutes (mobiles) Befüll-Gerät durch ein übersichtliches und einfach bedienbares Display. Eine automatische Entlüftung, digitale Durchlaufzähler oder ein Bondrucker sind auch teils in eichfähigen, teureren Geräten zu finden.

 

Gesundheitsschutz/Lagerung

Von AdBlue (AUS 32) geht keine besondere Gefährdung aus. Die Wirkung auf Mensch und Umwelt ist laut Europäischem Chemikalienrecht unproblematisch. Da Harnstoff in geringerer Konzentration in der Natur vorkommt, bestehen so gut wie keine Gefahren für das Grundwasser und die Entsorgung kann mit reichlich Wasser verdünnt, über das normale Abwassersystem erfolgen. Kontakt mit der Haut oder sogar den Augen sollte auf jeden Fall vermieden werden, das Tragen von Handschuhen und Schutzbrille ist zu empfehlen. Kommt es dennoch zu Haut- und Augenkontakt ist ein sofortiges Spülen mit Wasser angezeigt.

Die optimale Lagerung von AdBlue liegt zwischen 0°C und 25°C. Eine Lagerung im Heizungsraum oder bei ausgesetzter Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden. Darüber hinaus sollte man den Harnstoff auch vor Frost schützen, da die Flüssigkeit kristallisiert und unter -11 °C einfriert. Die Qualität leidet durch Frosteinwirkung jedoch nicht. Im Fahrbetrieb machen selbst niedrige Temperaturen aufgrund eines Heizelements der Harnstofflösung im Tank nichts aus. Was viele nicht wissen: AdBlue verfügt auch über ein Verfallsdatum, tatsächlich zersetzt es sich mit der Zeit. Dauerhafte Lagerung bei höheren Temperaturen kann zur Hydrolyse und zum Druckanstieg unter Bildung von Ammoniak führen, was sich durch üblen Geruch bemerkbar macht. Die Behältnisse müssen also stets luftdicht verschlossen sein. Der Eintrag von Fremdstoffen wie Kraftstoff, Öl oder Staub macht AdBlue ebenfalls unbrauchbar und kann zu Schäden am Katalysator, der Pumpe oder zu verstopften Einspritzdüsen führen.

 

AdBlue as a Service

Die Nachfrage nach AdBlue steigt weiter an. Viele Werkstattkunden haben sich mit dem Thema nicht auseinandergesetzt oder haben schlicht keine Lust sich darum zu kümmern. Es ist nicht sonderlich komfortabel AdBlue regelmäßig selbst nachzufüllen. Es gestaltet sich mühsam, dauert seine Zeit, es kann sprichwörtlich ‚daneben gehen‘ (das enthaltene Ammoniak kann den Fahrzeuglack angreifen), man muss stets einen entsprechenden Vorrat bereithalten. Zudem laufen Ihre Kunden latent Gefahr, dass eine Warnung im Instrumentendisplay erscheint, da meist wird nur eine kleine Menge nachfüllt wird. Ein Stressmoment, den man sich ersparen kann, zumindest wenn man kein aktuelles Fahrzeug mit exakter Füllstands-Anzeige hat.

 

Bieten Sie Ihren Werkstattkunden einen professionellen AdBlue-Service an. Nichts liegt näher. Vergleichen Sie es einfach mit dem Auffüllen von Scheibenwischwasser. Mit einem modernen AdBlue-Befüllgerät ist man handlungsfähig. Der Befüll-Vorgang ist sicher, tropffrei, geht schnell von statten und sichert Ihnen zufriedene Kunden und Zusatzumsätze. Im Übrigen: Ein eichfähiges Befüllgerät ist nicht zwingend notwendig. Sie können die abgegebene Menge ebenso mit einem Pauschalbetrag ohne Literangabe abrechnen. Unsere Befüll- und Betankungssysteme, zum Beispiel von der Marke monochrom, finden sie im Katalog ‚Werkstattausrüstung 2020‘. Wir beraten Sie gerne in Hinblick auf unterschiedliche Funktionen, Leasing- oder Finanzierungsmodelle.

 

Beitrag: Georg Blenk, Krafthand Medien

Zurück

NEWSLETTER

Melden Sie sich für unseren monatlichen Newsletter an: