Heilsbringer Elektrofahrzeug? Nein, es kommt auf das Fahrzeug an. Sinnvolle Alternativen gibt es reichlich. Bild: Georg Blenk, Krafthand Medien
Heilsbringer Elektrofahrzeug? Nein, es kommt auf das Fahrzeug an. Sinnvolle Alternativen gibt es reichlich. Bild: Georg Blenk, Krafthand Medien

Heilsbringer Elektrofahrzeug? Nein, es kommt auf das Fahrzeug an. Sinnvolle Alternativen gibt es reichlich. Bild: Georg Blenk, Krafthand Medien

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EINBAHNSTRASSE E-MOBILITÄT

Elektrofahrzeuge emittieren im Fahrbetrieb keine Abgase. Doch sind die Stromer wirklich der gewünschte Allheilsbringer? Experten bringen weitere Erkenntnisse und sinnvolle Alternativen ins Spiel. Im Ergebnis machen angepasste Fahrzeugkonzepte Sinn, ergänzt durch alternative Antriebstechnologien und dem Einsatz neuer Kraftstoffe.

Elektrofahrzeuge gegen den Klimawandel?

Elektrofahrzeugen gehört die Zukunft, sie sind die perfekte technische Lösung für die Mobilität der Zukunft und ein zentraler Baustein im Kampf gegen die globalen CO2-Emissionen und den Klimawandel. „Elektromobilität ist weltweit der Schlüssel klimafreundlicher Mobilität“, ist auf der Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zu lesen. Diese generalisierte Botschaft darf man nicht einfach stehen lassen - Christoph Buchal, Professor für Physik an der Universität Köln, deckt in einer aktuellen Studie wichtige Hinweise auf.

„Berücksichtigt man den aktuellen Energiemix in Deutschland und den Energieaufwand bei der Batterieproduktion, liegt der CO2-Ausstoß batterieelektrischer Fahrzeuge im günstigsten Fall knapp über dem eines Dieselmotors, ansonsten aber weit darüber.“

 

CHRISTOPH BUCHAL
Professor für Physik an der Uni Köln

„Der Bundesregierung könne man nur raten, die Wasserstoff- und Methantechnologie zu fördern“, betonte der Co-Autor der Studie und ifo-Präsident a.D. Prof. Hans-Werner Sinn. Zahlreiche andere Wissenschaftler und Experten vertreten eine ähnliche Meinung.

Der Abbau von Lithium

Studiert man einen aktuellen Bericht des Metal Bulletin, wird allein die Anzahl von Lithium-Ionen-Batterien bis ins Jahr 2025 um das Siebenfache steigen. Weltweit fährt man die Produktion in sogenannten Gigafactories massiv hoch. Bereits jetzt kommt es bei der Förderung von Lithium zu einem unfassbaren Raubbau an der Natur und auch am Menschen. Vor allem in Chile, Argentinien und Australien wird das Metall unter hohem Energieaufwand, gepaart mit extremen Wasserverbrauch, abgebaut – inklusive enormen CO2-Emissionen.

Synthetische Kraftstoffe

Synthetische Kraftstoffe sind beispielsweise eine interessante und ergänzende Alternative zur reinen Elektromobilität. Sie können in modernen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden. So forschen beispielsweise Entwickler am deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) an einer Alternative zum Diesel. Das sogenannte SynFuel treibt bereits einige Testfahrzeuge an – mit Erfolg. Rußpartikel, NOx- und CO2-Emissionen lassen sich deutlich reduzieren. „Das wird sich durchsetzen. Die Frage ist nur, wann“, zitiert das ZDF Prof. Manfred Aigner vom Institut für Verbrennungstechnik vom DLR.

Zusätzlich, zahlreiche Alternativen

Schwarz-Weiß-Denken verstellt den Blick auf Alternativen und heizt die Diskussionen nur künstlich an. Dies gilt vor allem für die Elektromobilität. Technologieoffenheit ist das Stichwort! Tonnenschwere Elektro-SUVs, hoch performant, das Gewicht der Größe der Batterien und der angeblich gewünschten Reichweite geschuldet, machen keinen Sinn. Kleine, elektrische Stadtflitzer mit deutlich weniger Reichweite sind effektiv und entlasten emissionsfrei die Innenstädte. Wer mehr Reichweite benötigt, greift auf eine der zahlreichen Hybridvarianten zurück. Der Blick in die automobile Zukunft muss zwingend auch auf Alternativen wie Methan, Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe gerichtet sein. So macht Entwicklung und Wettbewerb Spaß!

 

Im Ergebnis schaffen diese Erkenntnisse jedoch keine Planungssicherheit für Kfz-Betriebe. Fakt ist jedoch, jedes Automobil muss auch in Zukunft gewartet und repariert werden. Dieser Umstand nimmt zumindest der ‚aufgeladenen‘ Diskussion etwas die Dramatik. Produkte haben sich schon immer weiter entwickelt, die Kfz-Werkstätten tun dies auch.

Sicher ist aber: Der klassischen Verbrennungstechnologie, in Verbindung mit modernster Technik und alternativen Kraftstoffen, geht noch lange nicht die Luft aus!

Beitrag: Georg Blenk, Krafthand Medien

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