Eine runde Sache
Ein erfolgreiches Räder- und Reifengeschäft ist von vielen Faktoren abhängig. In der Wechselsaison lassen sich die Potenziale voll ausschöpfen. Wir zeigen, wie es mit dem Reifenservice richtig rund läuft.
Der Räderwechsel gehört in unseren Breiten zweimal jährlich zum Standardprogramm. Lediglich 16 Prozent waren laut DAT-Report 2020 mit Ganzjahresreifen unterwegs, sodass der saisonale Wechsel theoretisch entfällt. Wenngleich der Anteil der Do-it-Yourself-Wechsler 2019 bei 40 Prozent lag, bringen alle anderen Ihre Fahrzeuge in den Fachbetrieb. Dabei konkurrierten im Jahr 2019 laut DAT, der Reifenfachhandel (14 Prozent), Markenbetriebe (21 Prozent) mit den freien Werkstätten, mit einem 25-Prozent-Anteil. Mit speziellen Angeboten und einem entsprechendem Terminmanagement ist hier noch Luft nach oben.
Räderwechsel
Nur mit dem richtigen Equipment lässt sich der Radwechsel, besonders in Stoßzeiten, zeitoptimiert umsetzen. Neben den Standard-Tools wie Schlagschrauber, Drehmomentschlüssel und Handreifenfüller, haben sich Radnabenschleifer, spezielle Gummihämmer zum Lösen festgerosteter Felgen sowie ein Demontagesatz für verlorengegangene Felgenschlösser bewährt. Unerlässlich ist zudem die Prüfung der Reifendrucksensoren auf Beschädigung und Korrosion sowie der Check des Ladezustands mittels Programmiertool. Servicekits für beschädigte RDKS-Sensoren machen zusätzlich Sinn. Letztendlich müssen nach dem Räderwechsel die RDKS-Sensoren angelernt werden. Je nach Herstellerangaben kommen stationäre, automatische oder ein Anlernverfahren mittels Diagnosetool in Frage.
Reifenwechsel
Reifenmontier-Maschinen sind in unterschiedlichen Ausführungen und Preisklassen erhältlich. Zahlreiche Produkte sind WDK-zertifiziert und ermöglichen auch die Montage von Runflat und UHP-Reifen. Letztendlich ist es der optimale Sitz des Reifens, der auch für das spätere Wuchtergebnis verantwortlich ist, ausschlaggebend. Der sogenannte Springdruck, bei dem der Reifen bei der Montage mit Hilfe des Gleitmittels über den Felgenhump springt, liegt bei rund 3.3 bar. Tipp: Das Aufpumpen des Reifens sollte dabei erstmal ohne Ventileinsatz erfolgen. So springt der Reifen besser auf die Felge. Die Zentrierlinie am Reifen muss exakt parallel zum Felgenhorn verlaufen. Beim Wuchten kommt es zusätzlich auf die korrekten Spannmittel an. Sie fixieren das Rad und müssen exakt passen. Kleine Helferlein wie Auswuchtgewichtzangen oder Klebegewichtentferner erleichtern die Arbeit.
Rädereinlagerung
Das Einlagern der Räder wird für den Werkstattkunden immer attraktiver. Ganze 63 Prozent nahmen laut DAT-Report 2020 diese Dienstleistung in Anspruch. Vor dem Einlagern erfolgt regelfällig eine gründliche Reinigung der Reifen, bevor sie an ihren Lagerplatz gelangen. Dies kann mittels Hochdruckreiniger oder mit Hilfe professioneller Radwaschmaschinen geschehen, je nach Reifenvolumen. Wichtig sind ebenfalls die korrekte Kennzeichnung sowie die Wiederauffindbarkeit der Räder. Eine entsprechende Werkstattanwendung wie beispielsweise die Repdoc-Cloud, verwaltet neben den Kundenstammdaten auch Informationen zu den eingelagerten Reifen, wie die Marke, die Profiltiefe und den Lagerort. Über die Mobile-App ist mit einem Tablet oder Smartphone sogar eine mobile Reifeneinlagerung möglich.
Wissen und Ausrüstung
Die Programmierung von RDKS-Sensoren aber auch die Bedienung von hochmodernen Montage- und Wuchtmaschinen muss gelernt sein. Die WM SE bietet deshalb entsprechende Trainings zum Thema RDKS und Reifenmontage an. Sämtliches Montage-Equipment sowie Zubehör finden Sie im Katalog ‚Werkstattausrüstung 2020‘. Benötigen Ihre Werkstattkunden neue Reifen und Felgen, zeigt der WM-Kat Räder- und Reifen-Konfigurator wie die Felgen optisch zum Fahrzeug passen und welche Reifen zugelassen sind. Also dann – auf ein gutes Wechselgeschäft!
Beitrag: Georg Blenk, Krafthand Medien
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