Frühjahrsputz! Innen alles sauber?
Nach den Wintermonaten gehört die Reinigung des Kfz-Innenraums zum Pflichtprogramm. Doch eines vorweg: Die Innenraumreinigung nimmt meist mehr Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch als die Karosseriewäsche. Und auch für die Innenreinigung gilt, dass man sich am besten von oben nach unten, das heißt vom Dachhimmel zum Teppichboden, voran arbeitet.
Gut vorbereitet
Wichtig ist eine gute Vorbereitung. Zuerst wird das Fahrzeug komplett ausgeräumt. Das erleichtert die Zugänglichkeit und spart Arbeitszeit. Danach wird gründlich ausgesaugt. Um losen Schmutz von den Fußräumen über die Polster bis hin zum Kofferraum zu entfernen, kommt ein runder Saugrohrvorsatz zum Einsatz. Anschließend wird mit dem Bürstenaufsatz vom Dachhimmel, dem Armaturenbrett und von allen Seitenteilen der Staub abgesaugt. Für Ecken, Falze und Fächer ist abschließend die so genannte Flachsaugdüse die beste Wahl.
Viel Schmutz
Der Teppichboden im Fahrzeuginneren ist nach den Wintermonaten oftmals besonders stark verunreinigt. Grund ist der an den Schuhen anhaftende Schmutz, der an Fußmatten oder dem Teppich abgestreift wird. Bevor es aber an die Reinigung der Bodenbeläge geht, wird vorher der Dachhimmel, wenn er aus Velours oder Stoff besteht, mit einem Teppichreiniger-Schaum eingesprüht und mit einer weichen Bürste in das Gewebe einmassiert. Nachdem der Schaum eingezogen ist, was je nach Produkt ein bis zwei Stunden dauern kann, wird das Gewebe mit der Saugbürste abgesaugt. Auch Velour- oder Stoff- Seitenverkleidungen lassen sich bei hartnäckigen Flecken mit Teppichschaum gut behandeln. Während der Teppichschaum einwirkt, können die Polster gereinigt werden. Hier kommen ebenfalls spezielle Schaumreiniger oder Lederpflegemittel zum Einsatz.
Eine besondere Herausforderung sind Tierhaare. Um sie vom Teppich zu entfernen, hilft eine spezielle Tierhaarbürste. Man bekommt sie für wenig Geld in jeder Zoohandlung. Mit ihr können auch Fussel entfernt werden.
Gute Dienste leistet bei Teppichen, Dachhimmel und Seitenverkleidungen auch ein Nasssauger. Zusätzlich zum Teppichschaum können die Bezüge mit einer Sprühflasche eingenässt werden, um Verunreinigungen zu lösen. Zusammen mit dem Wasser und dem Schaum zieht der Nasssauger den Schmutz tief aus den Stoffen. Gleichzeitig beschleunigt dies auch das Trocknen.
Verschmutzte Fußmatten werden zur Reinigung herausgenommen, abgeklopft und anschließend mit Seifenwasser gewaschen und nachgespült. Danach müssen sie gründlich trocknen. Einige Fußmatten sind waschmaschinetauglich. Bei 30 Grad im Schongang werden sie porentief rein und Flecken von Schuhcreme oder Erde verschwinden.
Innenraumreinigung: Die einzelnen Positionen
- Dachhimmel
- Scheiben und Spiegel
- Armaturenbrett
- Konsole
- Fußmatten und Teppiche
- Türverkleidungen
- Türeinstiege
- Kofferaum
Hohe Ansprüche – einfach gelöst
Danach geht es an das Armaturenbrett. Es stellt hohe Ansprüche an die Reinigung. Grund sind die verschiedenen Oberflächen-Materialien aus denen ein Armaturenbrett besteht. So kommen Kunststoffe, Hölzer, Metalle und verschiedene Beschichtungen und Lacke zum Einsatz. Jedes Material bräuchte im Grunde ein eigenes Pflegemittel. Einfacher und mit gutem Reinigungs- und Pflegeerfolg geht es aber mit einem universell einsetzbarem Cockpitspray. Aber Achtung! Für Oberflächen aus Leder sollte man ein spezielles Reinigungsprodukt einsetzen!
Vor der Anwendung sollte das Armaturenbrett, Schalthebel und Lenkrad, sofern diese nicht mit Leder überzogen sind, mit einem mit mildem Seifenreiniger angefeuchteten Microfasertuch von Staub, Schmutz, Fett und gegebenenfalls Nikotinablagerungen gereinigt werden. So lassen sich die meisten Verschmutzungen ohne großen Aufwand entfernen. Die Pflegesubstanzen des Cockpitsprays schützen und regenerieren den Kunststoff. Nach ein bis zwei Minuten Einwirkzeit wird das Spray samt den gelösten Verschmutzungen mit dem Microfasertuch abgewischt. Die Wirkung eines Cockpit-Sprays ist jedoch nicht von langer Dauer. Bereits nach wenigen Wochen muss die Behandlung wiederholt werden.
Verschmutzte oder durch UV-Strahlen ausgeblichene Kunststoffoberflächen werden mit einem Kunststofftiefenpfleger gepflegt. Das Produkt wird entweder mit einem weichen Tuch aufgetragen oder aufgesprüht. Nach dem Abtrocknen abwischen − fertig. Der Kunststoff erhält seinen Glanz zurück und ist mehrere Monate vor UV-Strahlung geschützt.
Zur Pflege von naturbelassenen Holzarmaturenbrettern sind spezielle Holzpflegemittel, wie zum Beispiel Leinöl, die bessere Wahl. Es dringt in die Oberfläche ein und schützt so gegen Schmutz und Wasser, gleichzeitig betont es die Struktur von Holzoberflächen. Da das Öl zudem aushärtet, führt das Berühren des Holzes nicht zu Ölflecken an Kleidung.
Benötigte Werkzeuge für die Reinigung des Innenraums
- Industriestaubsauger (geeignet um Wasser zu saugen), inklusive entsprechenden Düsenvorsätzen
- Weiche Naturhaarbürste
- Microfasertuch
- Werkstattpapier
- Wassereimer
- Wasseranschluss für Schlauch
- Wasserfeste Arbeitshandschuhe
Lack, Scheiben, Kofferraum
Die Reinigung und Pflege von lackierten Oberflächen erfolgt wie an der Fahrzeug-Außenseite mittels Lackreiniger, Politur und Wachse. Gleiches gilt auch für Metalloberflächen. Sind sie durch Fingerfett verschmutzt oder lässt der Glanz bereits etwas nach, hilft Chrom- oder Metallpolitur. Beim Polieren ist darauf zu achten, dass nichts im Umfeld mit Politurpaste verunreinigt wird, da die Paste tief in Stoffe einziehen kann und hässliche Flecken verursacht. Wenn möglich ist die Umgebung daher mit Klebeband oder Kunststofffolie zu schützen.
Nach den Wintermonaten sind oft auch Scheiben und Spiegel stark verschmutzt. Da eine gute Sicht für die Sicherheit wichtig ist, müssen sie auf jeden Fall mit gereinigt werden. Zu diesem Zweck gibt es spezielle Scheiben- oder Glanzreiniger zum Aufsprühen. Diese Reiniger enthalten zudem spezielle Konservierungsmittel, die Kondenswasserbildung und so eine schnelle Wiederverschmutzung verhindern.
Zur Innenreinigung des Fahrzeugs gehört auch der Kofferraum. Er wird wie die Fahrerkabine ausgesaugt und anschließend trocken oder nass gereinigt. Nicht vergessen sollte man die Reinigung der Reserveradmulde, in der sich oft viel Staub und Schmutz ansammeln kann. Bei der Gelegenheit sind auch gleich alle Gummidichtungen von Verunreinigungen zu befreien. Zur Pflege sind Hirschtalgstifte oder Silikonspray ideal. Last but not least: Die Türeinstiege zu nicht vergessen.
Sämtliche Produkte, die zur professionellen Fahrzeuginnenraum-Reinigung notwendig sind sowie umfangreiches Zubehör finden Sie im Katalog ‚Pflege- und Reinigungsprodukte‘. Und im Übrigen: Vergessen Sie nicht Ihren Werkstattkunden ein Do-it-yourself-Pflegepaket an die Hand zu geben!
Beitrag: Dr. Marcel Schoch, Krafthand Medien GmbH
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