HEBEBÜHNEN: Säule oder Schere?

Das sichere Anheben von Kraftfahrzeugen setzt eine zuverlässige Hebetechnik voraus. Werden zudem beim Anheben Fehler gemacht, oder ist die Bühne für den Einsatzzweck nicht geeignet, sind Fahrzeug- oder gar Personenschäden keine Seltenheit. Teure Folgekosten und Arbeitsausfälle sind die Folge. Worauf ist bei der Auswahl einer Hebebühne zu achten?

Die gängigsten Hebebühnen in der Kfz-Werkstatt sind nach wie vor Zweisäulen- und Scherenhebebühnen. Möchte man seine Bühnen modernisieren und austauschen, stellt sich die Frage der richtigen Wahl. Wer eine neue Hebeeinrichtung für seine Werkstatt anschaffen möchte, muss daher sehr genau wissen, welche Fahrzeuge damit gehoben und welche Arbeiten ausgeführt werden. So benötigt man für Oldtimer, Gelände- und Sportwagen oder E-Fahrzeuge Hebeanlagen, die möglichst flexibel einsetzbar sind. Einerseits stammen die Fahrzeuge, die angehoben werden müssen, aus einer Zeit, als die Grube noch Standard in der Werkstatt war, andererseits hat man es mit hochmodernen, sehr tiefliegenden Sportwagen zu tun. Bei E-Fahrzeugen sind die Hebepunkte sehr tiefliegend und klein ausgeführt, gegebenenfalls sind spezielle Aufnahmeblöcke notwendig. Werden sie nicht genau getroffen, kann die Fahrzeugbatterie Schaden nehmen. Hebeanlagen müssen daher sowohl für moderne, selbsttragende Karosserien, als auch für Fahrzeuge mit Gitterrohr- oder Leiterrahmen geeignet sein. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass alle diese Fahrzeugtypen zum Repertoire jeder freien Kfz-Werkstatt gehören.

Zweisäulenbühnen

Zweisäulen-Hebebühnen sind hier meist die Lösung, da deren Tragarme so konstruiert sind, dass sie sicher an die tragenden Teile der jeweiligen Fahrzeuge heranreichen. Mit höhenverstellbaren Gummitellern am Ende der Tragarme sind auch tiefliegende Aufnahmepunkte am Fahrzeug kein Problem. Wesentlich für ein breites Einsatzspektrum ist auch die niedrige Einschwenktiefe und Teleskopfunktion der Tragarme. WM bietet hier mit seinen monochrom Hebebühnen der Phoenix-Serie eine breite Palette an Zweisäulen-Hebebühnen an, die sich im Wesentlichen in Größe und Hubkraft unterscheiden. Die Hubkraft reicht dabei von 3.200 bis 6.000 kg bei einer Hubhöhe von 2.000 mm. Die meisten monochrom Zweisäulenbühnen können von beiden Seiten über ein Bedienfeld gesteuert werden. Das spart unnötige Wege und erhöht gleichzeitig die Flexibilität bei der Aufstellung der Hebeanlage.

Speziell bei den Tragarmen bieten die monochrom Zweisäulenbühnen verschiedene Lösungen an, um jedes Fahrzeug sicher anheben zu können. Dies reicht von dreifach teleskopierbaren Tragarmen über Doppelgelenkarme, bis hin zu asymmetrischen Tragarmen und Hubschlitten. Durch die weit auseinanderstehenden Säulen (max. 2.600 mm) sind unter allen Hebeanlagen die Lichtverhältnisse auch ohne zusätzliche Beleuchtung hervorragend. Oft reicht daher das Tageslicht oder die Umgebungsbeleuchtung aus, um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten. Zweisäulen-Hebebühnen eignen sich für nahezu alle Instandsetzungsarbeiten am Fahrzeug. Limitiert wird ihr Einsatzspektrum lediglich durch ihre Tragkraft.

Scherenhebebühnen

Für den Reifenservice, die Direktannahme, die Achsvermessung und Fahrzeugaufbereitung benötigt die Werkstatt eine sogenannte Scheren- oder Fahrbahnhebebühne. Je nach Ausführung sind sie in der Lage, deutlich höhere Gewichte als Zweisäulen-Hebebühnen zu bewältigen. Die monochrom Scherenhebebühnen bieten darüber hinaus die Option, einen Radfreiheber bzw. Achsfreiheber zu integrieren. Damit eignen sie sich auch für die HU/AU und Achsvermessung. Wird die Bühne unterflur verbaut, kann auf die bodenebene Fahrfläche sogar mit niedrig liegenden Sportwagen aufgefahren werden. Die hohe Flexibilität zeigt sich auch in der Länge der beiden Fahrbahnen von bis zu 5.400 mm. Diese ermöglichen es auch mit Kleintransportern, zum Beispiel für den Reifenservice, aufzufahren. Wer eine hohe Standsicherheit sucht, der kann beispielsweise auf die Phoenix 55 VL zurückgreifen. Ihr Doppelscheren-Hebewerk bietet zudem einen guten Zugang zum Heck und zur Front des Fahrzeugs. Betriebssicherheit bieten auch die beiden unabhängigen Hydraulikkreisläufe, die gleichzeitig für einen optimalen Gleichlauf der Fahrbahnebenen sorgen. Die Unterflurversion (UF) ist im Ruhezustand bodeneben, sodass die Fläche auch für andere Arbeiten genutzt werden kann. Alle Scherenhebebühnen von WM bieten eine effiziente LED-Beleuchtung, die eine gute Ausleuchtung unter der Bühne gewährleistet. KTL- und Pulverbeschichtung machen sie resistent gegenüber Wasser und anderen aggressiven Einflüssen. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Hub- und Senkzeit von rund 35 Sekunden. Viele Werkstätten entscheiden sich daher für diesen Hebeanlagentyp, speziell für die Direktannahme. Idealerweise sollten Kfz-Werkstätten beide Hebebühnentypen vorhalten. Damit sind alle zentralen Arbeitsanforderungen abgedeckt. Je nach Auslastung, Platz und Mitarbeiterstamm kann die Auswahl der Hebeanlagen entsprechend angepasst und weiter optimiert werden.