Die Zahlen von Hybrid- und Elektrofahrzeugen steigen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, bieten sich weiterführende Schulungen und Praxistrainings an. Bild: Simon Ledermann, Krafthand Medien

Die Zahlen von Hybrid- und Elektrofahrzeugen steigen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, bieten sich weiterführende Schulungen und Praxistrainings an. Bild: Simon Ledermann, Krafthand Medien

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Hybrid-/Elektrofahrzeuge: Haben Sie's drauf?

Möchte man an Hochvoltfahrzeugen Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen sind verschiedene Fachkundenachweise notwendig. Doch dies allein reicht nicht aus. BEVs verfügen über bauartbedingte Unterschiede über die Sie Bescheid wissen sollten.

Die Zahlen von Hybrid- und Elektrofahrzeugen steigen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, bieten sich weiterführende Schulungen und Praxistrainings an. Bild: Simon Ledermann, Krafthand Medien

Entsprechende Schulungen und Trainings liefern die technischen Grundlagen, beleuchten die einzelnen Bauteile eines Hochvoltfahrzeugs und geben einen Überblick über verschiedene Antriebskonzepte. Es geht grundsätzlich darum das Gesamtfahrzeug zu verstehen, bevor man Hand anlegt.

Beispielsweise unterscheidet man bei Hybridfahrzeugen den Mild-Hybrid, den seriellen Hybrid mit Range-Extender, den Parallel-Hybrid (der über eine E-Maschine verfügt, die wahlweise als Motor, als Generator oder und je nach System auch als Starter fungiert) den Axle-Split-Hybrid (eine Achse ist elektrisch, die andere konventionell angetrieben) sowie den Plug-in-Hybrid, die Batterie kann extern geladen werden. Letztere werden den reinen E-Fahrzeugen zugeordnet und entsprechend gefördert, was mitunter auf Kritik stößt. Hinzu kommen Hersteller-individuelle Lösungen. Der Fokus liegt jedoch immer auf der Steigerung der rein elektrischen Reichweite, im Falle von Hybridfahrzeugen zusätzlich auf den optimalen Einsatz des Verbrennungsmotors, vordergründig in Hinblick auf die Abgasemissionen.

Thermomanagement

Beim reinen Elektrofahrzeug (BEV) das Thermomanagement eine große Rolle, auch darüber muss man Bescheid wissen. Ein Hochvolt-Klimakompressor sorgt für die Innenraumkühlung und die Kühlung der Batterie. So sollte bei Lithium-Ionen-Akkus die Zellkerntemperatur während des Betriebs nicht über 40°C steigen, um den optimalen Wirkungsgrad zu erreichen und einer vorzeitigen Alterung vorzubeugen. Bei Kompressoren mit Wechselstrommotor ist ein Inverter zum Umwandeln des eingehenden Gleichstroms ins Gehäuse integriert. Ein ausgeklügeltes Thermomanagementsystem, inklusive Wasserpumpe(n), das auch für die Kühlung der e-Maschine und der Leistungselektronik verantwortlich ist, sorgt für den bedarfsgerechten Einsatz. Zum Heizen im Winter kommen oftmals Hochvolt-PTC-Luft- oder Wasserheizer zum Einsatz. Volkswagen setzt bei der Klimatisierung des Innenraums beim ID.3 auf eine Wärmepumpe die mit dem Kältemittel CO2 (R744) betrieben wird. „Der regelmäßige Klimaservice ist der Ölwechsel der Zukunft“, so Klimaanlagen-Experte Andreas Lamm in einem Fachbeitrag auf dem Branchenportal auf www.krafthand.de.

Praktisches Wissen

Neben dem technischen Grundlagenwissen sind die praktischen Fertigkeiten essentiell, wenn man an Hochvoltfahrzeugen arbeiten möchte. Aufbauend auf die Qualifizierungsstufe 2 ‚Elektrotechnische Arbeiten‘, die überhaupt dazu berechtigt, sind Zusatzschulungen empfehlenswert, um die eigenen Fertigkeiten auszubauen und zu vertiefen.

Ein zentrales Thema ist dabei die Freischaltung des HV-Systems, wenn man an Hochvoltkomponenten arbeiten möchte. Dabei sind nicht nur die ‚fünf Sicherheitsregeln‘ relevant (siehe Beitrag ‚Richtig gerüstet? Equipment für die Arbeit an Hochvoltfahrzeugen‘, sondern auch die Kenntnis unterschiedlicher Herstellervorgaben und Sonderlösungen. Nur durch die Einhaltung der Herstellerangaben und den elektrotechnischen Sicherheitsregeln kann eine sichere Freischaltung des HV-Systems erfolgen.

Nur ein Praxisbeispiel: Werden Kfz-Betriebe beauftragt einen Klimaservice an Hybrid- und Elektrofahrzeugen vorzunehmen, dann gilt ein besonderes Augenmerk dem richtigen Kompressor-Öl, da der elektrische Kompressor eben auch für die Batteriekühlung verantwortlich ist. So kommen bei vielen (nicht bei allen) Hochvoltfahrzeugen spezielle POE-Kompressor-Öle auf Ester-Basis zum Einsatz, die elektrisch isolierenden Eigenschaften haben. Sie dürfen auf keinen Fall mit PAG-Ölen vermischt werden. Funktioniert die Kühlung unzureichend oder ist gar nicht gewährleistet, geht das Fahrzeug in den Notbetrieb oder versagt komplett seinen Dienst.

Freischalten des HV-Systems – Service-Disconnect bei einem Hochvoltfahrzeug. Bild: Simon Ledermann

Hochspannende Themen

Für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Kfz-Betrieben die an Hochvoltfahrzeugen arbeiten möchten, bietet die WM SE neben den Kursen zu den Qualifizierungsstufen 1-3, zahlreiche weiterführende Trainings an (im Übrigen auch zur rechtlichen Unterweisung). Es bietet sich also an am Ball zu bleiben, die Verkaufszahlen von Hybrid- und Elektrofahrzeugen werden weiter nach oben gehen und es winkt ein spannendes Zusatzgeschäft! Das Schulungsprogramm Thema ‚Hochvolt‘ finden sie im repmaster Trainingsfinder unter www.repmaster.trainingsfinder.de oder im aktuellen Schulungskatalog.

    Georg Blenk, Krafthand Medien

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Beitrag: WM SE

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