Einfache Strommesszange. Bild: Simon Ledermann / Krafthand Medien GmbH

Einfache Strommesszange. Bild: Simon Ledermann / Krafthand Medien GmbH

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IN DER KLEMME: WARUM EINE STROMMESSZANGE UNENTBEHRLICH IST.

Strommesszangen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Der Kfz-Profi kann Gleich- aber auch Wechselströme in stromführenden Leitern messen, ohne dabei die Kabel zu beschädigen. Möglich macht dies eine ringförmige Messklemme. Wir erklären die Funktionsweise und weshalb eine Strommesszange in der Werkstattpraxis ein unentbehrlicher Helfer ist.

Die Verbraucher im Fahrzeug werden im Regelfall mit Gleichstrom (DC=direct current) beaufschlagt, das heißt, die Stromrichtung und Stärke ändert sich zeitlich nicht. Aus diesem Grund ist die Gleichstrom-Messzange die erste Wahl. Haptisch fühlt sich das Öffnen einer Strommesszange ähnlich an, wie bei einer einfachen Halteklemme. Das Umschließen der ringförmigen Klemmen um ein (einzelnes) Kabel, sorgt dafür, dass bei der Gleichstrom-Messung ein integrierter Hall-Sensor, das Magnetfeld, das das stromführende Kabel umgibt, tatsächlich auch erfassen kann. Die beiden Messklemmen verfügen über einen Ferrit-Kern, der einen Luftspalt besitzt in dem der Hall-Sensor eingebracht ist. Die schwache, senkrecht-wirkende Spannung (Hall-Spannung) muss jedoch verstärkt und zum Beispiel anhand der Flussdichte in die tatsächliche Spannung umgerechnet werden, sodass Strommesszangen immer über eine eigene Stromversorgung durch Batterien verfügen.

Einfache Strommesszange. Bild: Simon Ledermann / Krafthand Medien GmbH

Eine gleichstromtaugliche Allstrom-Messzange (oder auch Amper-Messzange) kann auch durch Umschalten zur Messung von Widerständen und Spannungen verwendet werden. Der Vorteil ist, dass der Kfz-Profi die einzelnen Kabelisolierungen nicht auftrennen oder einen Stecker ziehen muss, um die Messung vorzunehmen. Der Stromkreis muss nicht unterbrochen werden, was speziell in Hinblick auf entsprechende Steuergeräte von Wichtigkeit ist. Es können so auch Messungen bei laufendem Betrieb eines Verbrauchers gemessen werden. Die Messungen sind räumlich flexibel und rückwirkungsfrei.

Aber Achtung: Der Kfz-Profi umschließt immer nur ein Kabel! Ansonsten werden lediglich Leckströme gemessen. Schrumpfschläuche oder Isolierbänder, die mehrere hin- und rückführende Kabel beinhalten müssen also etwas geöffnet werden.

Die Messung mit der Strommesszange wird sinnvollerweise immer an einem, einzelnen Kabel durchgeführt. Bild: Gerald Schneehage, Krafthand Medien GmbH

Der Klassiker – die Ruhestrommessung

Speziell im Winter machen Batterien gerne schlapp. Neben veralteten und schadhaften Akkus sind oftmals hohe Ruheströme der Grund, niedrige Temperaturen kommen hinzu. Das Auto startet morgens nicht mehr. Typischerweise sollte der Ruhestrom bei klassischen Pkws nicht über 50 oder 60mA (beispielsweise Diebstahlwarnanlage aktiv) steigen. Wichtig ist, das Fahrzeug bis zu 30 Minuten ‚ruhen‘ zu lassen, bevor man den tatsächlichen Ruhestrom misst. Sind die Werte höher, tastet sich der Kfz-Profi durch ziehen von Sicherungen nacheinander, an die entsprechenden Verbraucher heran, die den ‚Schlafmodus‘ verweigern. Dabei müssen die Werte an der Strommesszange immer beobachtet werden. Sinkt der Wert auf das übliche Maß, ist der Verbraucher gefunden. Natürlich kann die Strommesszange an jedem stromführenden Kabel angesetzt werden um die Funktion einzelner Bauteile zu überprüfen.

Unterschiedliche Varianten

Der Klassiker auf dem Markt sind handliche Geräte mit Kabel, die mit einem Diagnose- oder Batterietester verbunden sind. Deutlich praktikabler sind digitale, autonome Geräte mit Display. Hier können direkt die Messwerte abgelesen werden. Ausschlaggebend sind auch die Messbereiche (mind. 600A) sowie die Messfunktionen. Seit einiger Zeit sind auch Bluetooth-fähige Strommesszangen, die sich beispielsweise mit dem Smart-Phone verbinden lassen, erhältlich. Es gibt jedoch deutliche Qualitätsunterschiede. Der Kfz-Profi sollte auf ein robustes Markengerät zurückgreifen. Im Onlinekatalog ‚Kleine Helfer‘ finden Sie Strommesszangen in unterschiedlichen Ausführungen.

Beitrag: Georg Blenk, Krafthand Medien

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