Sauber aufpoliert – So geht Lackpflege!
Autofahrer(innen) wissen: Nach jeder Fahrt sorgen Staub, Insekten und Straßenschmutz dafür, dass der Glanz des Autolacks dahin ist. Das mag nicht immer stören, doch der Lack kann dabei auch Schaden nehmen. Da Verunreinigungen unvermeidlich sind, sollte das Fahrzeug also regelmäßig gepflegt werden.
Einweichen
Die Fahrzeugwäsche startet damit, das Fahrzeug mit einem feinzerstäubten Wasserstrahl vollständig einzunässen. Nachdem das klare Wasser einige Minuten den Schmutz angelöst hat, erfolgt das Abspülen mit einem schärferen Wasserstrahl. Im zweiten Schritt wird das Fahrzeug gründlich mit einem Auto-Shampoo eingeschäumt. Hierzu kann ein spezieller Waschschwamm verwendet werden. Er entfernt groben Schmutz und Staub. Trotz Schaum sollte man reichlich Wasser verwenden, damit die Verunreinigungen gut abgespült werden und das Fahrzeug nicht partiell abtrocknet. Ein Wasserschlauch sollten daher immer griffbereit sein. Unser Tipp: Bei allen Waschvorgängen immer von oben nach unten arbeiten. So verhindert man, dass bereits gereinigte Stellen erneut mit Waschwasser verschmutzt werden.
Details
Viele Auto-Shampoos lassen das Wasser besonders leicht abperlen. Das erleichtert das Abledern. Ist der Autolack mit einem Leder- oder Microfasertuch trockengewischt, geht es im dritten Schritt an die ‚Detail-Reinigung‘. „Nach der Shampoo-Wäsche zeigen sich oft erst die hartnäckigen Flecken“, weiß Vassilios Zikos. „Sie lassen sich aber mit punktueller Bearbeitung entfernen.“ Dabei helfen spezielle Intensiv-Reiniger, wie beispielsweise Insekten-, Motor- oder Scheiben-Reiniger.“ Auch Aufkleberentferner können zuweilen hilfreich sein, wenn alte Klebereste beharrlich auf dem Lack verbleiben. Besonders Insektenreste haften oft stark an den Frontpartien und der Windschutzscheibe des Fahrzeugs. Hier benötigt man einen Insektenlöser, mit dem der Autolack, aber auch die Scheiben und Scheinwerfer behandelt werden. Nach fünf bis 15 Minuten löst sich das Getier (oder was von ihm übrig ist) vom Fahrzeuglack und kann mit klarem Wasser abgewaschen werden. „Zu beachten ist, dass der Insektenreiniger nicht eintrocknet“, sagt Zikos. „Aus diesem Grund sollte man nicht in der prallen Sonne, sondern vorzugsweise an einem bewölkten Tag oder einem schattigen Plätzchen arbeiten. Ansonsten droht die doppelte Arbeit!“ Klebriges Harz, Pollen, Wachs oder Fette können problemlos mit einem Intensivreiniger behandelt werden, ohne den Lack anzugreifen. Auch danach werden die Verschmutzungen wieder mit ausreichend Wasser abgespült. Im Übrigen: Im WM-Blätterkatalog ‚Pflege- und Reinigungsprodukte‘ finden Sie sämtliche Produkte die Ihnen im Werkstattalltag nützlich sind und Ihren Kund(innen) die Lackpflege erleichtern.
Wo darf gewaschen werden?
Werkstatt-Profis wissen: In Deutschland ist das Waschen von Fahrzeugen ‚auf der Straße‘, oder auch in privaten Einfahrten, unter anderem wegen der kommunalen Grundwasserschutzgesetze, untersagt. Verordnungen und Gesetzen verhindern so, dass mit Waschtensiden, Motoröl, Schmiermitteln oder Schwermetallen verunreinigtes Waschwasser ungefiltert in die Kanalisation gelangt oder gar im Boden versickert und Grundwasser, Bäche oder Seen verunreinigt. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Geldstrafen. Entsprechende Waschplätze verfügen über Öl- oder Koaleszenz-Abscheider und gewährleisten so, dass das verunreinigte Waschwasser vor der Zuführung in die Kanalisation gereinigt wird.
Teerflecken
Besonders Teerflecken sind hartnäckig und bedürfen einer besonderen Behandlung. Es empfiehlt sich die Verwendung eines Motorreinigers. Aber Achtung! Er darf aber nicht direkt auf den Lack aufgebracht werden, da er die Oberfläche angreifen kann. Vielmehr sollte man etwas Reiniger auf ein weiches Baumwolltuch geben und damit die Teerflecken vorsichtig abrubbeln. Vorher empfiehlt sich jedoch an einer nicht sichtbaren Stelle zu testen, ob der Motorreiniger den Lack trotzdem angreift. Hier bieten sich zum Beispiel Stellen im Motorraum an. Ein weiterer Tipp von unserem Experten: „Manchmal versagen die Motorreiniger bei Teerflecken, dann kann man es mit Waschbenzin versuchen.“
Ist der Lack bereits etwas verwittert, bietet es sich an, nach der Shampoo-Wäsche Lackreiniger aufzutragen. „Das Produkt wird gleichmäßig dünn mit einem weichen Lappen oder Polierwatte aufgetragen“, erklärt Zikos. „Man lässt den Reiniger antrocknen, bis sich ein grauer Belag gebildet hat. Anschließend reibt man die Oberflächen mit einem sauberen Tuch gründlich ab. Dabei werden die obersten Schichten verwitterten Lacks abgetragen und gleichzeitig festklebender Mikroschmutz entfernt."
Finish
Nach der Reinigung folgt im letzten Schritt die Pflege von Lack, Gummis und Metalloberflächen. Auch hierfür bietet die WM SE verschiedene Pflegeprodukte an. Es ist immer sinnvoll die gesamte Karosserie (Lack- und Metall-Flächen) mit Wachs zu behandeln, sofern es sich um Glanzlack und Chrom handelt. Klassische Wachse werden mit einem Baumwolltuch aufgetragen. „Man kann sich aber die Arbeit erleichtern und auch ein Sprühwachs verwenden. Das geht vier- bis fünfmal so schnell“, so Zikos. In beiden Fällen muss man abwarten bis das Wachs getrocknet ist und einen weißen pulvrigen Film gebildet hat. Dann kann es mit einem weichen Tuch abpoliert werden. Wichtig dabei ist, dass das Wachs auch in Ecken und Sicken aufgetragen wird. „Dort verhindert es, dass Wasser sich sammeln kann und länger stehen bleibt“, fährt Zikos fort. Bei Metalloberflächen, wie Chrom, verhindert Wachs zudem, dass sich Flugrost bildet. Bei Kunststoffen sollte man jedoch aufpassen. Sind sie lackiert, spricht nichts dagegen auch hier Wachs aufzutragen. Bei roh belassenen Kunststoffen sollte man es jedoch nicht verwenden, da es sich in den Poren der zumeist rauen Kunststoffoberflächen sammelt und nach dem Abtrocknen einen hässlichen weißen Schleier bildet, der sich nur schwer wegpolieren lässt. Um diesen Schleier zu entfernen, hilft dann nur noch Silikon- und Wachsentferner.
Je nach Qualität der Produkte hält die Konservierung durch eine Wachs-, Kunststoff- und Gummipflege gut drei Monate bis sie wieder aufgefrischt werden muss. Zudem sorgen die Pflegeprodukte dafür, dass Wasser auf allen Oberflächen schnell abperlt, kleine oberflächliche Schrammen überdeckt werden und das Fahrzeug langanhaltend vor Witterungseinflüssen, wie UV-Strahlung und Säuren, geschützt ist. Außerdem bleibt Schmutz nicht so leicht an den Oberflächen haften. Der Wagen bleibt so länger sauber und ansehnlich. Und alleine das rechtfertigt die Mühen der Wagenpflege. Gutes Gelingen!
Beitrag: Dr. Marcel Schoch, Krafthand Medien GmbH
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