Spot-Repair: Sauber auf den Punkt gebracht!
Die Reparatur von Kleinstschäden an der Karosserie bietet optimalen Kundennutzen, muss aber gelernt sein. Das Marktpotenzial ist groß.
Ihre Werkstattkunden ärgern sich allzu oft über einen Kratzer, eine Scheuerstelle, einen Steinschlagschaden auf der Motorhaube. Tatsächlich empfinden viele Menschen optische Fehler per-se als störender, als technische Mängel, auch wenn sie sich nicht direkt auf die Verkehrssicherheit ihres Fahrzeugs auswirken. Rund ein Drittel aller Schäden an Pkw sind in die Kategorie ‚Klein- oder Kleinstschäden‘ einzustufen. Dabei lassen laut aktuellem DAT-Report 2021 55 Prozent der Fahrzeughalter(innen) kleine Roststellen und Kratzer umgehend beseitigen. Es lohnt sich also entsprechend gerüstet zu sein. Hier kommt der Begriff ‚Spot-Repair‘ ins Spiel. Er bezeichnet die zeitsparende, kostengünstige aber effektive Reparatur von kleinen Lackschäden. Professionell ausgeführt, ist ein sichtbarer Erfolg garantiert.
Schadensbild
Zuerst gilt es den Schaden zu beurteilen. Ist eine Spot-Repair-Lösung, im besten Fall ohne Demontage von Karosserieteilen umsetzbar? Dies hängt von der Tiefe des Kratzers, der Größe der betroffenen Fläche und von etwaigen Verformungen ab. Optimal sind flächige Stellen. Um sich ein gezieltes Bild von der Schadensstelle zu machen, sollten im Vorhinein eine gründliche Reinigung und gegebenenfalls eine Prüfung mittels Speziallampe und Dellen-Segel durchgeführt werden.
Kleine Beulen lassen sich mit Spezialwerkzeugen und entsprechender Übung ausdrücken oder ausziehen. Sind der Klar- und Basislack nicht angegriffen, kann ein Auspolieren mittels Spezialpolitur bereits ausreichen. Ist dies nicht der Fall, muss stufenweise geschliffen, grundiert, gegebenenfalls mit Spotblender gearbeitet und bei-lackiert werden. Um ein optimales Finish zu erreichen, wird die Schadensstelle nach der Trocknung mittels Infrarotstrahler flächig poliert. Dabei kommen handliche Akku- oder Druckluft-Exzenter-Schleifer mit entsprechenden Schleifmitteln oder Pads zum Einsatz.
Farbenspiel
Um die korrekte Farbe des Originallacks zu ermitteln, genügt ein Blick auf die Typplakette des Fahrzeugs und den mehrstelligen Farbtoncode. Eine Sprühdose oder auch ein Stift mit Reparaturlack lassen sich so einfach bestellen. Bei einigen Fahrzeugherstellern (beispielsweise Ford) ist eine Anfrage bei einem Markenpartner notwendig, um den Farbcode herauszufinden. Lackhersteller wie Glasurit, Lesonal oder MotipDupli bieten zusätzlich Online-Datenbanken und entsprechende Apps zur Recherche (inklusive Mischformel) an. Auch der Sitz der Typplakette inklusive Farbnummer am jeweiligen Fahrzeug ist beschrieben.
Farbbestimmung, Anmischung
Bei höherem (Smart-) Spot-Repair-Aufkommen oder für Karosserie- und Lackierbetriebe bieten sich Lackmischsets und professionelle (mobile) Lackmischsysteme an. So lassen sich individuelle Autolacke datenbankgestützt und mit Hilfe zahlreicher Farbtöne exakt anmischen. Appliziert wird der Lack mittels selbst befüllter Sprühdose oder klassisch mit Lackierpistole. Eine professionelle Farbtonbestimmung mittels Farbfächer und/oder digitalem Farbmessgerät sichert die Farbauswahl am Fahrzeug ab.
Gut geschützt
Auch bei Spot-Repair-Anwendungen muss ein geeigneter Arbeitsplatz zur Verfügung stehen, der über eine Belüftungs- und Absaugeinrichtung verfügt. Empfehlenswert sind mobile Absaug- und Trennwände. So vermeiden Sie die Beeinträchtigung Ihrer Kolleginnen und Kollegen und sorgen für ein gutes Arbeitsklima.
Beitrag: Georg Blenk, Krafthand Medien
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