ZF bringt die erste elektrische Vorderachs-Parkbremse auf den Markt. Bild: ZF

ZF bringt die erste elektrische Vorderachs-Parkbremse auf den Markt. Bild: ZF

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Technik: Die Elektrische Parkbremse für die Vorderachse

Mangels Platzangebot verzichteten die Fahrzeughersteller bisher auf eine elektrische Parkbremse bei Kleinwagen. Dies ändert sich nun mit der ersten EPB für die Vorderachse.

Eine elektrische Parkbremse (EPB) gehört in Fahrzeugen der Ober-, Mittel- und auch in der Kompaktklasse mittlerweile zum Standard. Im Falle von Klein- und Kleinstfahrzeugen war es bisher für Ingenieure und Fahrzeugdesigner jedoch eher umständlich auf den Handbremshebel im Cockpit zu verzichten und eine EPB zu installieren. Diese befindet sich regelfällig an der Hinterachse und benötigt eine Scheibenbremse, über die die meisten Klein- und Kleinstwagen hinten nicht verfügen. Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen hat deshalb eine EPB für die Vorderachse entwickelt, die auch in kleineren Pkw-Klassen verbaut werden kann. Der manuelle Bremshebel kann dann einem kompakten Kippschalter weichen und schafft so Platz und zusätzlichen Freiheiten im Innenraum. Der Serienstart für die Vorderachs-EPB erfolgt laut ZF derzeit in Korea und China. „Unsere elektrische Parkbremse für die Vorderachse ist eine echte Brancheninnovation. Auch Hersteller von Klein- und Kleinstwagen können nun die EPB-Technologie mit all ihren Vorteilen einsetzen. Die Autofahrer profitieren von erhöhter Sicherheit und höherem Komfort“, erklärt Manfred Meyer, Senior Vice President Engineering in der Active Safety Division von ZF.

Weitere Funktionen

Neben der klassischen Parkbremsfunktion erleichtert die EPB zum Beispiel mit der Berganfahrhilfe beziehungsweise Auto-Hold-Funktion das Anfahren am Berg. Eine Stop-and-Go-Funktion erhöht im Stadtverkehr oder im Stau den Fahrkomfort. Zudem unterstützt laut ZF die höhere statische Lastverteilung an der Vorderachse eine erhöhte Sicherheit beim Abstellen des Fahrzeugs in rutschigem Gefälle. Ein weiterer Vorteil: Die Vorderachs-EPB macht die Bauteile für die manuelle Handbremse an den Trommel- oder Scheibenbremsen der Hinterachse überflüssig, das Zusatzgewicht entfällt also. Die vorderen Bremssättel müssen den Angaben zufolge nur geringfügig angepasst werden. Gleichzeitig lassen sich alle notwendigen elektronischen Komponenten und Softwareanwendungen in das bestehende ESC-Steuergerät integrieren. „Die EPB für die Vorderachse ist ein Beispiel, wie ZF im Markt Technologie auf spezifische Fahrzeug- und Marktanforderungen anpasst. Wir übertragen dadurch die Produktvorteile der elektrischen Parkbremse in weitere Fahrzeugsegmente“, so Meyer.

Beitrag: Georg Blenk, Krafthand Medien

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